Beratung

Die Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) bietet Beratung und Unterstützung für Schüler*innen, Eltern, Lehrkräfte, Schulbeschäftigte und Vertrauenspersonen des Schulumfelds, die an einer Schule diskriminiert wurden. Unsere Antidiskriminierungsberatung unterstützt Sie dabei, sich gegen Diskriminierung zu wehren und Ihre Rechte einzufordern.

Wie Sie uns erreichen können

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ADAS Hotline

0800 / 7245067
(kostenlos aus allen Netzen)

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Beratungstelefon

030 / 30879846
(Festnetz)

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Bürozeiten

10:00 – 17:30 Uhr
Montag – Donnerstag

Ratsuchende über ADAS

Informationen zur Beratung

© Neonbrand / Unsplash

Wie melde ich eine Diskriminierung?

Wenn Sie eine Diskriminierung melden wollen:

  • Füllen Sie unser Meldeformular unter dem Menüpunkt Vorfall melden aus. Wenn Sie dort Ihre Kontaktdaten angeben, melden wir uns bei Ihnen.
  • Schreiben Sie uns eine (formlose) Email an beratung@adas-berlin.de
  • Rufen Sie uns in den Bürozeiten an unter : 030 / 30879846

©  Caleb George / Unsplash

Wie läuft die Beratung ab?

Wir beraten Betroffene und Ratsuchende zu allen Diskriminierungsformen im Schulkontext. Die Beratung erfolgt zeitnah, entweder in unserem Beratungsbüro in Berlin-Schöneberg, telefonisch oder via Video-Konferenz. In dem Beratungsgespräch bieten wir Ihnen einen geschützten Raum, um über das Erlebte zu sprechen und Klarheit über Ihre Anliegen zu gewinnen. Wir informieren Sie über die Handlungsmöglichkeiten und entwickeln mit Ihnen die nächsten Schritte. Falls gewünscht, unterstützen wir Sie, bei der Umsetzung und begleiten Sie zu Gesprächen in der Schule.

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Als schulunabhängige Anlaufstelle sichern wir Ihnen absoluten Datenschutz und Vertraulichkeit zu. Wir unternehmen nur etwas, wenn Sie dies ausdrücklich wünschen und sprechen jeden Schritt gemeinsam ab.

©  Mikhail Pavstyuk / Unsplash

Bieten Sie auch eine Rechtsberatung?

Wir geben eine erste Einschätzung dazu ab, welche rechtlichen Grundlagen bei der erlebten Diskriminierung relevant sind  bzw. inwieweit das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG), das Berliner Schulgesetz oder das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) hierfür gilt. Darüber hinaus beraten wir, welche rechtlichen Wege den Betroffenen offenstehen bzw. welche Fristen eingehalten werden müssen. Mit der Beratung ersetzen wir jedoch keine professionelle Rechtsberatung oder anwaltliche Vertretung und verweisen bei Bedarf auf erfahrene Anwält*innen, die auf Diskriminierung spezialisiert sind. Bei LADG relevanten Fällen kooperieren wir mit der LADG Ombudsstelle.

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Was ist ihr Beratungsansatz?

Wir sind eine schulunabhängige Anlauf- und Beratungsstelle, die kostenlose und bedarfsorientierte parteiische Beratung und Begleitung bei schulischen Diskriminierungsfällen anbietet. Die Beratung ist vertraulich, kostenlos und mehrsprachig. Auf Wunsch bieten wir weitergehende Unterstützung und Begleitung an. Meist geschehen Diskriminierungsfälle in der Schule unter einem Machtungleichgewicht, vor allem zwischen Lehrkräften auf der einen und Schüler*innen bzw. Eltern auf der anderen Seite. 

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Die internen Beschwerdewege wie Vertrauenslehrer*in, Schulpsycholog*in oder Schulleitung bringen nicht immer den erhofften Erfolg, so dass sich Betroffene an externe Beratungsstellen wenden, um Unterstützung zu erhalten.

Wir möchten den Betroffenen daher einen geschützten und wertschätzenden Raum bieten, wo Sie sich vertrauensvoll und zeitnah hinwenden können, um ohne Sorge vor möglichen schulischen Nachteilen ein offenes und vertrauensvolles Gespräch führen zu können.

Wir arbeiten mit dem Prinzip der Parteilichkeit, im Interesse der Betroffenen und haben einen besonderen Fokus auf strukturell bedingte Machtungleichstrukturen, die vor allem bei Institutionen wie Schule gegeben sind. Ein ganz wesentlicher Baustein unserer Beratungsarbeit ist der Empowermentansatz. Wir möchten die Betroffenen in ihrer Selbstbestimmung und Selbstermächtigung stärken, damit sie sich als aktive Akteur*innen in der Institution Schule erleben und für ihre Rechte eintreten können.
Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, den Schwerpunkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen mit Blick auf ihre psycho-sozialen Ressourcen zu legen und im Anbetracht der Möglichkeiten der Beratungsstelle gemeinsam Lösungs- und Interventionsstrategien zu erarbeiten. Zum Schutz der betroffenen Schüler*innen in diesem Prozess vor schulischen Nachteilen, unterstützen wir deeskalierende und lösungsorientierte Interventionen. Wir verfolgen einen horizontalen Ansatz und beraten zu allen Diskriminierungsmerkmalen wie rassistische Zuschreibung/ ethnische Herkunft, Geschlecht, sexuelle und geschlechtliche Identität, Religion/ Weltanschauung, Sprache, Behinderung chronische Krankheit, sozialer Status oder Lebensalter. Diskriminierung findet häufig nicht wegen eines losgelösten Merkmals statt, sondern aufgrund des Zusammenspiels und der Kombination mehrerer Merkmale. Der Blick auf Mehrfachdiskriminierungen und Intersektionalität kann dabei helfen, wirksamere Lösungsstrategien zu entwickeln. Wir beraten sowohl merkmals- als auch zielgruppenübergreifend im Bereich Schule.

Die wesentlichen Prinzipien unseres Beratungsansatzes im Überblick:

  • leicht erreichbares, bedarfsorientiertes Beratungsangebot
  • horizontaler Ansatz: Beratung zu allen Diskriminierungsdimensionen sowie mehrdimensionaler/intersektionaler Diskriminierung
  • verständliche/mehrsprachige Informationen über Rechte und Handlungsmöglichkeiten
  • schnelle Hilfe und Unterstützung, z.B. Begleitung zu Schulgesprächen
  • vertraulicher und transparenter Umgang (anonym)
  • schulunabhängige, parteiische Unterstützung im Interesse der von Diskriminierung Betroffenen
  • Empowerment und Stärkung der Selbstwirksamkeit von Kindern, Jugendlichen und Eltern/ Erziehungsberechtigten
  • deeskalierende, lösungsorientierte Interventionen in der Schule, orientiert am Schutz der Betroffenen vor schulischen Nachteilen

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In welchen Sprachen bieten Sie die Beratung an?

Die Beratung erfolgt in deutscher, türkischer oder englischer Sprache. Bei Bedarf kann die Beratung durch den Einsatz von Sprachmittler*innen auch in weiteren Sprachen sowie in Gebärdensprache (DGS) stattfinden. Bitte teilen Sie uns Ihren Bedarf rechtzeitig mit.

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Ist die Anlaufstelle barrierefrei zugänglich?

Unser Beratungsbüro befindet sich in der Nähe von S-Bhf Feuerbachstraße und U-Bhf Walther-Schreiber-Platz, letzterer verfügt über einen Aufzug. Unsere Räumlichkeiten haben einen rollstuhlgerechten Zugang, welcher durch einen separaten Eingang rechts neben dem Treppenhaus zugänglich ist. Wir versuchen auf die besonderen Anforderungen unserer Ratsuchenden soweit wie möglich Rücksicht zu nehmen. Falls Sie weiteren Assistenzbedarf sehen, geben Sie uns rechtzeitig Bescheid, wir werden versuchen, diesen bereitzustellen.

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Was passiert mit den Angaben aus Meldungen und Beratungsgesprächen?

Die Diskriminierungsangaben, die bei den Beratungen oder durch die Meldungen bei ADAS entstehen sind eine wichtige Grundlage der Antidiskriminierungsarbeit. Damit den Personen, die sich bei uns melden durch diese Datennutzung keinerlei Nachteile entstehen, werden die Angaben in einem ersten Schritt systematisiert, das heißt einzelnen Kategorien zugeordnet. Hier werden keinerlei persönliche Angaben wie zum Beispiel der Name der Betroffenen oder der Meldenden übernommen.

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Durch die Zuordnung zu Kategorien werden die Angaben abstrahiert und es lassen sich allgemeine Aussagen über Diskriminierung treffen. Zum Beispiel können wir sagen, wer die häufigsten Ausübenden der Diskriminierung sind (= Lehrkräfte) oder an welches Merkmal die Diskriminierungen am häufigsten anknüpfen (= rassistische Zuschreibungen). Die Diskriminierungsdaten, die über dieses Verfahren entstehen nutzen wir für unsere Antidiskriminierungsarbeit, also zum Beispiel zur Information der Öffentlichkeit in unserem Monitoringbericht. Bei allen Veröffentlichungen ist uns wichtig, dass keinerlei Rückbezug mehr auf einzelne Personen oder konkrete Schulen möglich ist. Das garantieren wir, indem wir Fälle nur zusammengefasst berichtet (Bsp. „60 rassistische Diskriminierungen an Grundschulen“) und bei Fallbeispielen die Angaben bewusst auf ein nichtidentifizierendes Maß an Informationen reduzieren (Bsp. „Fall von antimuslimischem Rassismus gegenüber eines geflüchteten Schülers“). Den Betroffenen entstehen damit keinerlei Nachteile durch die Diskriminierungsdaten. Natürlich können Sie Ihre Zustimmung zur Verwendung Ihrer Daten dennoch jederzeit formlos per Mail oder Anruf widerrufen.

Weitere Informationen zu unserem Monitoring können Sie im ADAS-Rundbrief vom 14. Juni 2022 nachlesen.

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Warum ist es wichtig, eine Diskriminierung zu melden, auch wenn ich keine Beratung möchte?

Über die Beratung hinaus setzt ADAS sich durch Öffentlichkeitsarbeit und Politikberatung für eine diskriminierungsfreie Schule auf allen Ebenen ein. Hierfür bilden Diskriminierungsdaten, z.B. veröffentlicht im Rahmen der ADAS- Monitoringberichte, eine wichtige Grundlage. Wenn Verletzungen und Ungleichbehandlungen in der Schule gemeldet werden, können sie in ein wertvolles Werkzeug in der Antidiskriminierungsarbeit verwandelt werden.

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Mit jeder Meldung wird die Grundlage breiter, auf der wir einen stärkeren Diskriminierungsschutz und mehr Empowerment Angebote für Schüler*innen und Eltern politisch fordern können. Darum: Melden Sie jede Diskriminierung, auch wenn Sie keine Beratung wünschen!

Ratsuchende über ADAS

Mein erster Kontakt mit ADAS war telefonisch, gleich nach dem Vorfall. Das war sehr wichtig für mich, weil es gut war, darüber zu reden, und mich verstanden zu fühlen. Endlich wurden mir meine Empfindungen und Handlungen bestätigt.

Schülerin

[…] ohne eure Begleitung wäre gar nichts passiert […] ich habe lange gesucht, bis ich euch endlich gefunden habe, und dann ging es endlich bergauf […] mir hat bei euch wirklich gar nichts gefehlt, ich wurde super unterstützt- kann ich nur weiterempfehlen.

Mutter

Es war sehr gut nochmal eure Perspektiven zu bekommen. Ich habe die Kooperation mit euch sehr geschätzt und würde sie wieder in Anspruch nehmen.

Schulsozialarbeiterin

Es war sehr gut, dass Sie mich begleitet haben. Die sprechen in der Schule gleich ganz anders mit einem, wenn jemand Externes dabei ist.

Berufsschülerin

Ich bin im Nachhinein sehr dankbar, dass Sie gekommen sind. Sie haben mir zu vielen Punkten wirklich die Augen geöffnet.

Schulleitung

Sie haben großartige Unterstützung geleistet. Ohne Sie hätte ich diese schwere Zeit nicht durchgestanden. Sie hatten immer Zeit und ein offenes Ohr. Vielen, vielen Dank!

Mutter